Die Hitze will nicht aufhören. Schon wieder muss einen ganzen Tag lang bei 36°C geradelt werden. Es ist einer von diesen Tagen, an denen man sechs Liter Flüssigkeit zu sich nimmt und nur ein mal aufs Klo muss. Als ob die Hitze nicht genug wäre, wird es an einem bestimmten Punkt meiner Route noch heißer. Das liegt allerdings an einem Hausbrand bei dem – so wie es aussieht – glücklicherweise niemand verletzt wurde. Und wie man auf dem Video sehen kann, ist die japanische Feuerwehr mindestens genau so modern ausgestattet und gut organisiert, wie wir es auch kennen.
Die 2,27 Mio. (8,74 Mio. Ew. Zetrum und Einzugsgebiet) Einwohner zählende Stadt Nagoya ist hauptsächlich eine Industrie- und Hafenstadt. Toyotas Luxusmarke Lexus hat hier ihr Hauptquartier, Mitsubishi seine Forschungs- und Entwicklungsabteilung, viele nationale oder internationale Automobilzulieferer haben ihre Hauptquartiere oder Niederlassungen hier: Der Automobilzulieferer und QR-Code-Erfinder DENSO (eine 100-Prozentige Tochter von Toyota), der österreichisch-kanadische Automobilzulieferer MAGNA, der einst als Übernahmekandidat für General Motors Marke Opel gehandelt wurde…
Wie Tokio wurde auch Nagoya im zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört. Leider bietet die Stadt also wenig für Touristen. Gut, Nagoya hat ein Schloss aber es ist eine Replik. Nicht dass ich es nicht schätzen würde aber auf meiner Reise habe ich wirklich schon genügend Schlösser gesehen und auch originale. Sie sind alle sehr schön aber ähneln sich doch meist sehr in ihrer Architektur und Bauweise.
Mein Gastgeber Jose kommt aus Mexiko lebt aber schon seit Jahren in Japan. Er ist Inhaber eines Gebrauchtbuchladens für englische Bücher. Folglich spricht er fließend Spanisch, Englisch und Japanisch. Allerdings geht auch der Wandel hin zum digitalen Zeitalter nicht an ihm vorbei. Er und seine Mitarbeiter bieten auch Web 2.0 Dienstleistungen an was deutlich besser läuft.
Nagoyas Zentrum ist für eine große Einkaufspassage berühmt. Nicht vergleichbar mit der Luxuseinkaufsgegend Ginza in Tokio. Mehr was für Normalsterbliche und gerade deshalb so recht nach meinem Geschmack. Unzählige Kleiderboutiquen, viele Sportläden, abwechslungsreiche Restaurants, kreative Kunsthändler und selbst gut sortierte HiFi-, IT- und Videospielläden findet man hier. Heute lasse ich die Kultur mal sausen und genieße das Bummeln. Wobei dies ja schließlich auch eine gewisse Art von Kultur ist. Die Einkaufskultur eben :)
Besonderen Dank an: Sonya Bleakley (U.S.A.) Jose Escobar (Mexico), Hubertus Neidhart vom Deutschen Webspace Provider Network für den exzellenten Service; Lilith Pendzich;
3 Kommentare
Henrik
August 23, 2012 von 8:09 am (UTC 0) Link zu diesem Kommentar
Wenn du in Tokyo bist musst du mal ins Nakano Einkaufszentrum (nahe dem Nakano Sun Plaza Hotel), dort wird es dir auch gefallen ;)
Chris
August 29, 2012 von 2:29 pm (UTC 0) Link zu diesem Kommentar
Nagoya hat mir auch gefallen, wir haben ebenso die meiste Zeit in der Einkaufspassage verbracht, denn die ist riesig und wird von mehreren Querstraßen unterbrochen. Hat sehr viel Spaß gemacht dort zu bummeln.
Das Schloss haben wir auch ausgelassen. Hast du das Kaufhaus mit integriertem Riesenrad gesehen?
radnomadensarah
August 30, 2012 von 8:44 am (UTC 0) Link zu diesem Kommentar
mehr bilder von dir!!! oder gibtst du die kamera nicht weg zum fotografieren, weil sie dann sofort geklaut würde? mit dem rad holst du doch den dieb locker ein…
wieso entschuldigst du dich, wenn du mal weniger kultur machst? hast du gar nicht nötig, bist ja nicht im familienurlaub, bei dem kirchen abgeklappert werden müssen… ich bin auf alles neugierig, was du so treibst, kultur find ich auch im reiseführer, deine erlebnisse find ich spannend! und die radlkultur auf, neben, vor und hinter dem sattel! mach es ruhig noch persönlicher, wenn dich dein fuß grad plagt, dann ist das halt auch ein teil deiner erfahrung und reise, bei dem wir als deine leser und angucker mit dir mitleiden und mitreisen und mitfierbern.
mach doch mal ein filmchen im hotel, bin neugierg auf die leute, die da hingehen, ob die sich vorstellen können, dass es in deutschland gemischte saunas gibt, ob sie sich so was für japan vorstellen können, was für sie erholung bedeutet, ob sie sonst tag und nacht arbeiten … ich war halt noch nie in japan und kenn die leute gar nicht… und gibts da auch kontinentales frühstück, oder alles japanisch?
gruß,
sarah