Matthew, mein Gastgeber aus den U.S.A. ist erst im September von Seattle (Washington) nach Misawa (Aomori) gezogen. Er arbeitet auf einem U.S. Luftwaffenstützpunkt vor den Toren Misawas. „Ich bin U-Boot-Fahrer“, überrascht er mich. Er hat bereits auf U-booten gedient. Wenn sie in See stechen ist er manchmal für über drei Monate unter Wasser. Momentan aber plant er in einem Büro auf dem Flughafengelände u. a. Militärmanöver für U-boote. Denn solche Übungen werden auch mit Radarflugzeugen koordiniert. Matthews Ausbildung umfasst auch die Bedienung der Nuklearaktoren auf den U-booten. Er ist zwar kein Kapitän aber selbst ein U-Boot Kapitän muss sämtliche Geräte auf seinem Schiff verstehen, dazu gehört auch die Bedienung des Reaktors.
Auf dem Weg von Misawa nach Towada
Erinnerungen an mein Interview mit Amerikanern vom Recreation Center in Garmisch Parten Kirchen von meiner ersten großen Fahrradtour von Hamburg nach Rom werden wach, da es auch hier einen Laden für die U.S. Militärs mit Amerikanischen Produkten gibt.
Oirase Schlucht
Matthew spielt gerade mit dem Gedanken zu studieren, da er schon mit 41 in Rente gehen kann, wenn er beim U.S. Militär bleibt, sich danach aber nicht zur Ruhe setzen will. „Du könntest doch in einem Atomkraftwerk arbeiten.“ sage ich. „Das ist richtig, machen auch viele U-Boot-Fahrer aber ich habe darauf keine Lust“, erwidert er. Er denkt eher an einen medizinischen Beruf. Was für eine Kombination, U-Boot-Fahrer und Mediziner. Mit der Ausbildung könnte er sogar Wale im Marianengraben behandeln. Gerade hier in Japan bestünde sicherlich großer Bedarf dafür – nicht nur ob der Waljagt, auch wegen der radioaktiven Substanzen, die von Fukushima ins Meer abgelassen und mittlerweile in den ersten Fishprodukten nachgewiesen wurden. In Zukunft wird die Waleleukämierate hier wahrscheinlich steigen. Andererseits muss man sich fragen, ob Chemotherapie dann noch das richtige Mittel für die armen Tiere wäre. Und wie bekommt man die Wale überhaupt durch die Chemotherapieröhre? Ein wahlhaftiger Spaß! Obwohl, in Australien, den U.S.A. und dem UK sind übergroße Patienten ja keine Seltenheit. GE hat dort sicherlich ein paar Produkte im Angebot.
Wasserfall in der Oiraseschlucht
Über die Oiraseschlucht erreiche ich den Towadasee, ein auf 400 Höhenmeter gelegener Kratersee. Leider bekomme ich von der Oiraseschlucht nicht all zu viel zu sehen, da ich sie größtenteils bei Dunkelheit passiere. Also entschließe ich mich am nächsten morgen ohne meinen Anhänger die Schlucht zu erkunden. Eine Entscheidung, die sich lohnt. Auch wenn die Schlucht recht viele Touristen anzieht – dutzende Reisebusse mit Schulklassen, Pauschaltouristen oder Rentnern haben oftmals zu Staus auf den engen Wanderwegen zur Folge. Aber es ist lustig von Schülern mit den gleichen und immer wieder den gleichen englischen Phrasen begrüßt zu werden. Die Wanderwege sind allerdings fast nur nahe des Sees so häufig frequentiert. Nach nur zwei Kilometern talwärts ändert sich dies rapide und dem Fahrgenuss steht nichts mehr im Wege. Ein riesen Spaß! Gelegentlich gibt es kleinere Treppen aber im Allgemeinen lässt sich die Schlucht sehr gut mit dem Rad erkunden. Ich scheine meine Ankunft zeitlich perfekt abgestimmt zu haben. Sowohl in Bezug auf die Tages- als auch die Jahreszeit. Gerade jetzt beginnt der Farbwechsel der Laubbäume. Zum Geschwindigkeitsrausch gesellt sich der Farbrausch. Ein Tipp für Fotografen: Im Herbst ist die Schlucht zwischen 9 und 10 Uhr am photogensten, da das Licht im besten Winkel einfällt. Vorher hat es wenig Sinn die Schlucht fotografisch zu erkunden, da der Sonnenstand dann zu niedrig und die Schlucht schattig ist.
Towadasee
rase durch Oirase ohne Radar nach Towada von Daaaaaaaaaaaax
Besonderen Dank an: Mattew Hahn, U.S.A.; Sumire Harayama, Japan; Hubertus Neidhart vom Deutschen Webspace Provider Network für den exzellenten Service; Lilith Pendzich;
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