«

»

Feb 04 2012

31ste Woche

Karaokaydokay

Meine Kollegen sind so nett mich zu einem Karaokeabend einzuladen. Anstatt das Ganze unspektakulär in unserem Hotel zu machen, fahren wir zu einer Niederlassung einer Unternehmenskette, die sich auf Karaoke spezialisiert hat. Vergleichbar mit Multiplexkinos findet man hier mehrere Räume die nur für Karaoke gedacht sind. Jeder Raum ist mit einer gemütlichen couch samt Wohnzimmertisch, natürlich einem Karaoke-System und einem Telefon ausgestattet um Getränke oder kleine Snacks bestellen zu können.

"Karaokezellen"

"Karaokezellen"

"Trinkzellen"

"Trinkzellen"

BaZillen (auf dem Mikrofon)

BaZillen (auf dem Mikrofon)

Karaoke ist tief in der japanischen Unterhaltungskultur verwurzelt. ‘Kara’ heißt ‘leer’ und ‘oke’ steht für das Wort ‘Orchester’. Als Daisuke Inoue (*10. Mai 1940, Ōsaka) 1971 die ersten selbstgebauten Karaoke-Geräte an Bars in Kobe vermietete ahnte er wohl nicht, welchen Erfolg seine Erfindung nicht nur in Japan, sondern später auch weltweit haben sollte. Seine Kassettenbänder erfreuten sich so großer Beliebtheit, dass sie wenig später auch von Unterhaltungsindustrieunternehmen produziert wurden. Daisuke Inoue ließ seine Erfindung nicht patentieren und verdient quasi nichts am weltweiten Karaoke Geschäft. Spätestens mit dem Durchbruch der DVD und dank der Distribution durch Videospielekonsolen feierte Karaoke dann ab den ‘Einern’ des 21sten Jahrhunderts den weltweiten Durchbruch. Sony’s ‘Singstar’ für die Playstation wurde mittlerweile in der PAL-region (fast ganz Europa und Australien mit Außnahme Frankreichs, da SECAM).

 

Keine GehirnZellen

Keine GehirnZellen

Es geht bei Karaoke in Japan nicht hauptsächlich darum, ob oder wie gut jemand singen kann. Man lacht nicht über die/den Sänger/in sondern mit ihr/ihm. Trifft jemand mal den Ton nicht helfen alle an der gleichen Stelle der zweiten Strophe mit. Hier wird nicht ausgelacht oder niedergemacht es geht um den gemeinsamen Spaß und ums Zusammenhalten. Selbst wenn man überhaupt nicht singen kann, wird man deshalb nicht ausgegrenzt oder gebeten doch lieber kein weiteres Mal in der Runde zu singen. Zugegeben etwas gewöhnungsbedürftig für mich, aber vom sozialen Blickwinkel betrachtet äußerst lobenswert und eine Mentalität, von der sich so manche/mancher eine Scheibe abschneiden könnte.

 

Na dann, viel Spaß beim Singen!

Besonderen Dank an: Hubertus Neidhart vom Deutschen Webspace Provider Network für den exzellenten Service; Lilith Pendzich;

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.cyclonara.de/31ste-woche/

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

* Copy This Password *

* Type Or Paste Password Here *

Sie können diese HTML-Tags verwenden: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>

What is 6 + 10 ?
Please leave these two fields as-is:
Wichtig! Rechnen Sie bitte folgende kleine Aufgabe aus, um fortfahren zu können (damit wir wissen, dass Sie kein Spambot sind) :-)